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Dach – Das große Finale

Das Dach auf unserer Cabin ist endlich vollständig gedeckt. Doch bis es dazu kam, mussten wir ein Drama überstehen.

Den ersten Teil vom Dach haben wir vor einer gefühlten Ewigkeit gemeinsam mit Bryan gedeckt. Ende April war das und wir erinnern uns immer noch gern an die heldenhafte Unterstützung. Als Bryan das Wasserflugzeug zurück nach Vancouver besteigt, sind die folgenden Teile der Dachfläche komplett fertig gedeckt: Badezimmer, Schlafzimmer, Gauben und etwas mehr als ein Sechstel vom Haupthaus. Bleibt also noch einiges zu tun. Aber auch zu zweit geht das Dachdecken solide von der Hand.



Aufbau der Cabin

Damit wir nicht aneinander vorbei reden, werde ich zur Sicherheit an dieser Stelle noch einmal ganz kurz auf den Grundriss der Cabin hinweisen bzw. ebendiesen in Form einer Grafik darstellen. Wie man unten wunderbar sehen kann, besteht unsere Cabin aus drei Bestandteilen: Haupthaus in der Mitte, rechts ein Schlafzimmer (das Ding mit dem Bett drin) und links ein Badezimmer (das Ding mit dem Klo drin). Die Gauben befinden sich im Haupthaus und – sofern man sich weiterhin an den abgebildeten Möbeln orientieren möchte – sind über der Couch.

Schlafzimmer und Badezimmer (das fehlt in der Zeichnung oben, weil wir spontan und permanent vom Plan abweichen) werden je mit einem Dach überspannt, dass auf einer Länge von 12 Fuß ganze zwei Fuß steigt. Bei den Gauben – statt einer haben wir einfach zwei gebaut, weil wir es können – steigt das Dach auf 12 Fuß um 4 Fuß an. Das Dach vom Haupthaus ist sehr steil und steigt auf einer Länge von 12 Fuß um 16 Fuß an.



Gerüstdrama in zwei Akten

Bevor wir mit dem Festnageln der restlichen Schindeln die Nachbarschaft begeistern können, bedarf es einiger Vorbereitungen. Zunächst müssen die restlichen Fascia-Boards angebracht werden. Der Giebel der Wand, an der besagte Fascia-Boards anzubringen sind, schwebt in knapp 22 Fuß Höhe. Dank der drei übereinander gestapelten Gerüste kann ich gerade so auf den Zehenspitzen stehend die Mitte erreichen. Schon vor einer ganzen Weile haben wir die drei Baugerüste in den Hausstand unserer Cabin aufgenommen. Die haben uns bereits diverse Dienste geleistet und kommen natürlich auch hier wieder zum Einsatz.

Gemeinsam bauen wir das erste Gerüst auf. Easy! Dann kommt das zweite obendrauf. Auch noch easy, aber schon ziemlich wackelig. Und schließlich muss das dritte Gerüst in die Höhe gehoben werden. Eins und zwei sind wie gesagt easy, aber es dauert nicht lang und Rico sitzt schweißgebadet in luftiger Höhe auf der obersten der drei Plattform und – ich zitiere frei – »bangt um sein Leben«. Und ja, es ist wirklich eine unanständig wackelige Angelegenheit, besonders, wenn die Gerüste nicht oder noch nicht fixiert sind.

Doch wie oder besser wo fixiert man diesen Wackelpudding in Form von drei Baugerüsten, wenn die einzig verfügbare Stelle jene ist, an die man das eigentlich Baugut – besagte Fascia-Boards – montieren will. Das ist keine Aufgabe für Rico, der selbst sagt: »Ich habe keine Angst vor der Höhe, sondern vor dem Fall.« Ich selbst habe damit zum Glück keine Problem und springe heldenhaft ein. Das reduziert allerdings weder das Stress- noch das Schwitzlevel bei Rico. Der Grund: Ich kann das Gleichgewicht im Stehen wesentlich besser halten als im Sitzen. Daher stehe ich auf besagter Götterspeise und montiere das auf dem Bild erkennbare horizontale Hilfsbrett. Daran wird das obere Gerüst mit einer Klemme fixiert. Ach ja, die Fascia-Boards montiere ich dann auch noch schnell.   

Zartschmelzende Dachschindeln

Nachdem die Fascia-Boards fachgerecht angebracht sind, wagt sich Rico aufs Dach, bereit, die Nagelpistole zu schwingen. Der Frühling meint es übrigens sehr gut mit uns. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad verfehlen ihre Wirkung auf die schwarzen Dachschindeln und vor allem die darauf befestigte Schicht Bitumen nicht.



Wir verwenden auf unserem Dach Highlander®-Dachschindeln der Marke Malarkey. Die bestehen aus einer Kombination mehrerer Materialien, die speziell für Haltbarkeit und Leistung entwickelt wurden. Auch sind diese Schindeln für Amateure wie uns total super, da sie einen sehr grossen Nagelstreifen haben.

Auf der Oberseite jeder Schindelbahn und auf der Rückseite des Nagelstreifens verläuft je ein »Klebestreifen«. Durch die überlappende Anbringung der Schindeln, werden diese beiden Klebestreifen aus Bitumen miteinander verbunden, und Sonneneinstrahlung sowie Wärme tragen ihren Teil dazu bei, dass das Dach dicht wird. Die »Klebestreifen« helfen also, die Schindeln an Ort und Stelle zu halten und gleichzeitig das Eindringen von Wasser oder anderen Elementen zu verhindern.

In Anbetracht der oben erwähnten Temperaturen erfolgt die Aktivierung der Klebestreifen allerdings wie von selbst. Die schwarzen Schindeln werden unfasbar heiß und das Bitumen schmilzt und klebt manchmal auch an tellen, wo es nicht kleben soll. Aber es hilft ja alles nichts, das Dach muss gedeckt werden. Daher erhalt der liebliche Klang der Nagelpistole schon bald in harmonischem Einklang mit dem Rumpeldipumpel des Kompressors.

Das Dach ist fertig

Besagtes Kompressor-Rumpeldipumpel wirkt allerdings Wunder. Und so darf ich mit Stolz berichten, dass wir nun in einem vollständig überdachten und von Wettereinwirkungen geschützten Gebäude unterwegs sind. Wir sind begeistert!





Nachbarn

Was uns auch begeistert, sind übrigens unsere Nachbarn. Und zwar alle. Uns am nächsten sind Pat und John, Paul und Prash. Und bei allen waren wir diesmal in irgendeiner Weise zu Gast geladen.

Pat und John

Unsere direkten Nachbarn verbringen die verregneten Winter von British Columbia in Mexiko und den Rest des Jahres nebenan wohnend. Sie sind die Vorbesitzer des Grundstücks und waren zunächst einmal kurz hier, um sich das ganze einmal anzuschauen. Dabei haben wir viel über unseren »Garten« gelernt und darüber, wie viel größer als gedacht unser Grundstuck eigentlich ist. Anschließend waren wir bei den beiden eingeladen, wo wir beim Betreten des Hauses unsere Kinnladen vom Boden aufsammeln mussten und dann beim Betreten der riesigen Terrasse mit unglaublichem Blick noch einmal.



Paul

Paul ist legendär. Er betreibt die Farm nebenan im Alleingang, vermietet mehrere Cabins und organisiert so ganz nebenbei Konzerte von zum Beispiel Johny Depp. Bei ihm – also Paul, nicht Johnny – haben wir uns bereits diverse Mal eingemietet, wenn unsere Cabin einfach zu kalt war. Bei Paul leben noch drei zauberhafte Hunde (Baby, Jack und Annie) sowie das Huhn Charlie und weitere Eierleger, deren Namen mir gerade entfallen sind.



Prashant

Prash ist Magie. Fast direkt an unserer Einfahrt liegt das Tidal Art Center. Galerie, Begegnungsort, Inspirationsquelle. Dort wohnt, organisiert und schafft Prashant. Er ist Maler, Illustrator, Animateur, Modedesigner, Keramikkünstler, Autor und der positivste Mensch den ich kenne. Er ist ein Mensch, in dessen Nähe man sich sofort besser fühlt, weil er mit der Ruhe und dem fraglos in ihm wohnenden kreativen Chaos, inspiriert und gut tut. Er hat uns übrigens mit seinem Ruderboot in den Sonnenuntergang gerudert.



Cabin Playlist

Musik ist Gefühl. Musik birgt Erinnerungen. Während des Baus unserer Cabin and der Upper Sunshine Coast lief diese Playlist hoch und runter.
So finden wir jederzeit zurück zu den Momenten voller Herausforderung, Freude und Zufriedenheit.

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3 Antworten auf „Dach – Das große Finale“

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