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Erste Schritte vor Ort

Am langen Februar-Wochenende (Family Day) packen wir unseren MINI und fahren zu unserem Grundstück an der Upper Sunshine Coast. Nachdem alle Formalitäten erfolgreich hinter uns liegen und auch die grobe Planung von der Cabin steht, heißt es nun: Abriss.

YVR to Sunshine Coast

Um nach Powell River zu gelangen, ist man auf zwei BC Ferries angewiesen: Horseshoe Bay nach Gibsons/Langdale und Earls Cove nach Saltery Bay.

BC Ferries ist für ausgezeichneten Service bekannt. So zum Beispiel dafür, die gebuchte kostengünstige Fährfahrt zu streichen und einen zu einem Aufpreis auf eine frühere Fähre umzubuchen. Auf Nachfrage natürlich. Oder auch, drei aufeinanderfolgende Fähren einfach ausfallen zu lassen, so dass man statt wie geplant gegen 16 Uhr seinen Zielort erst gegen 22 Uhr erreicht. Das alles und noch viel mehr bietet BC Ferries.

Aber zugegeben, das ist mal wieder Jammern auf hohem Niveau, denn immerhin wird man am Ende mit solchen Ausblicken belohnt.



Powell River

In Powell River erwarten uns drei verrückte Hühner. Sabine und Peanut sind uns bereits mit ihrer liebenswürdigen Verrücktheit ans und ins Herz gewachsen. Nun hat dieses diabolische Duo Zuwachs erhalten: Pumpkin. So wird aus dem diabolischen Duo ein teuflisches Trio – ich frag mich echt, wie ich das Wortspiel im Englischen löse … herrje.



Rambazamba am Samstagabend

Den Samstagabend lassen wir gemütlich ausklingen mit anhaltenden Elch-Brunftschreien. Selbige Geräusche stammen jedoch weder von einem wirklichen Elch – wer hätte es gedacht – noch von uns. Peanut weist beim ausgiebigen Spielen und Toben die kleine pelzige aufmüpfige Mitbewohnerin sehr lautstark darauf hin, wer denn hier die Dame des Hauses ist. Alles sehr entspannt und relaxed im Liegen. Wer kann, der kann!



Lund

Am Samstag machen wir uns auf den Weg nach Lund. Dort wollen wir den baulichen Strukturen – nennen wir sie mal so – an den Kragen-Rahmen. Wir sind mit allem möglichen Werkzeug ausgestattet und lassen es am ersten Tag direkt krachen. Der antiquarische Trailer aus dem Jahre 1957 und der Anbau aus den frühen 2000er-Jahren sind vollgestopft mit marodem Charme, den vermutlich nur Denkmalschützer wirklich zu schätzen wissen. Kurzum: Die Innenverkleidung des Trailer-Anbaus wird zuerst entfernt. Wände, Decke, Teppichboden. Jede Menge altes Holz.

Grüner Salon mit Waldpanorama
Master Bedroom mit Deckenmosaik
Südwestflügel: Grüner Salon
Grüner Salon mit Isolationshintergrund
Open-Floor-Plan – Wohn-Koch-Essbereich in Red Velvet

Gegen Mittag regnet es sich langsam ein. Super!!! Damit hat sich also die Frage erübrigt, ob wir auch noch die Aussenverkleidung abreißen. Aber dafür nehmen wir uns der Flora rund und das alte Wohnmobil an und sorgen erstmal dafür, dass wir drum herum laufen können. Jede Menge stachelige und widerborstige Brombeerbüsche finden einen neuen Standort – nett ausgedrückt.





Fiberglas-Isolierung am Sonntagmorgen

Nachdem wir am Samstag kurzfristig die Segel streichen mussten, da es beständig regnete, wollen wir am Sonntag und Montag hoch hinaus: Das Dach soll runter. Doch bevor wir uns wirklich aufs Dach wagen, widmen wir uns erst einmal einer wesentlich kratzigeren Angelegenheit: der Isolierung im Trailer-Anbau.

Die Errichter des Anbaus haben sich wirklich sehr große Mühe gegeben und den guten alten Isolierungs-Standard in Form von Fiberglas-Isolierung verwendet. Diese flauschigen Haufen gelber Zuckerwatte stecken zwischen den Holzbalken und müssen da raus. Da Fiberglas der Gesundheit nicht gerade zuträglich ist, empfiehlt es sich, Handschuhe, Atemmaske und Schutzbrille zu tragen. Überraschenderweise ist die kratzige Angelegenheit schneller erledigt, als gedacht und die Zuckerwatte in schwarzen Schwerlast-Müllsäcken verstaut.

Dachstuhl am Sonntag

Als Nächstes wäre – so dachten wir zunächst – die Aussenverschalung dran. Also die von Aussen auf das Holzgerüst geschraubten bzw. genagelten Holzplatten. Wer aber schon einmal ein Regal aufgebaut hat – dies gilt auch für Nicht-IKEA-Modelle – der weiss, dass die Rückwand Stabilität gibt. Gleiches gilt auch für so einen Trailer-Anbau. Wir befürchten, dass uns die ganze Schei…ähm…Sache auf den Kopf knallt, denn immerhin wiegt so ein Dach ja auch n bisschen was. Also vertagen wir die Aussenverschalung und schauen uns die Dachkonstruktion an.

Erstaunlicher- und auch ein wenig ärgerlicherweise zeichnet sich der Dachstuhl durch sehr gute Handwerkskunst aus. Wer auch immer dieses Ding zusammengezimmert hat, hat sehr gute Arbeit geleistet. Daher fällt es uns schwer, das einfach so abzureissen. Aber der Reihe nach.



Schlitten fahren für Profi-Amateure

Auf dem sehr stabilen Dachstuhl ist ein türkis-farbenes Metalldach installiert. Das Metalldach wiederrum ist von einer dicken Schicht Moos und Tanne bedeckt. Ein wahrer Spaß für Menschen, die gern in hohen Gegenden ohne Schlitten Schlitten fahren. Schlau wie wir sind, packen wir Seil und Halterung aus, sichern uns wie fachmännische Amateure und gleiten so kontrolliert die nasskalte Rutschbahn entlang.

So eine Metalldach besteht – der ein oder andere wird es sicher nicht wissen – aus einzelnen miteinander verschraubten und verklebten „Bahnen“. Also ähnlich wie bei Tapete, nur eben aus Metall … und nicht an der Wand, sondern auf dem Dach … und auf dem Haus nicht im Haus drinnen … u know what I mean? Wenn nicht, hilft eventuell die folgende Animation.

Man schraubt also die einzelnen Elemente auseinander, verausgabt sich dabei, die verklebten Stelle mit vereinten Kräften zu lösen, und freut sich am Ende, wenn das Teil Richtung Boden segelt. Das Ganze Prozedere wiederholt man so lange, bis keine Stückchen Metalldach mehr auf dem Dachstuhl liegt.

Der solide Dachstuhl

Als die Metallteile alle auf einem Haufen vor dem Trailer liegen wird uns erst so richtig klar, wie solide der Dachstuhl gebaut ist. Fakt ist, es wäre schade, wenn man das einfach mit Gewalt vernichten würde. Also messen wir es genau aus, machen aussagekräftige Fotos davon und werden es auf verschiedenen Plattformen anbieten. Vermutlich hat irgend jemand gerade oder demnächst Bedarf daran.

Frontverkleidung – Demo fürs gute Gefühl

Nach einem Tag schweisstreibender Arbeit sieht der Trailer mitsamt Anbau so aus:

Ja, sieht aus wie vorher! Ich weiß! Und das ist doof. Also gibt es noch was fürs gute Gefühl. Nämlich zahlreiche energische Tritte gegen die Frontverkleidung des Dachstuhls. Gefolgt von mehreren Sägeversuchen und weiteren Tritten und Flüchen und Hammerschlägen und Hundegebelle und Holzgeknacke. Und dann endlich einem lauten Krachen:


Cabin Playlist

Musik ist Gefühl. Musik birgt Erinnerungen. Während des Baus unserer Cabin and der Upper Sunshine Coast lief diese Playlist hoch und runter.
So finden wir jederzeit zurück zu den Momenten voller Herausforderung, Freude und Zufriedenheit.

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