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Kanada Kanada 2010

Banff: Mein persönlicher Tiefpunkt

Banff und ich werden definitiv keine Freunde mehr. Warum? Nunja, da gibt es einige Gründe. Lest am besten selbst.

Heute ging es von Calgary über den Transkanadischen Highway 1 nach Banff, dem Anfang der Touri-Meile in den Rockies. Am Eingang des Parks eine positive Überraschung… durch den Kauf eines Jahrestickets konnten wir sparen. Wenn also noch jemand bis August 2011 nach Kanada kommt… wir haben einen Jahrespass übrig…

Banff wird im Reisführer als „das unumstrittene pulsierende Zentrum der Rocky Mountains“ beschrieben… naja… ich würde sagen Touristennepp… und zwar gewaltig!

Außerdem hat man in Banff offenbar nur Interesse an Touristen, die in teuren Hotels wohnen und essen gehen… is klar… das bringt Geld ohne Ende.

Für uns mit dem Wohnmobil war die Freude auf Banff schon am Campground getrübt… es war ca. 13:45 und alle Plätze mit vollem Service waren bereits vergeben. Also mussten wir auf einen anderen Platz ausweichen ohne Strom- und Frischwasseranschluss. Diese ist jedoch sehr schön im Wald gelegen, was die Situation etwas entschädigt hat. Der Platz liegt so weit außerhalb, dass er auf einigen Plänen gar nicht mehr zu sehen ist!

Gleich im Anschluss wollten wir runter in die Stadt laufen… laut Plan von Banff, den wir am Parkeingang bekommen haben, gibt es dafür einen 3,5 km Trail direkt am Fluss lang… nur blöd, dass dieser nicht zu finden war… Auch hier war wieder zu bemerken… „wenn de nich im Hotel in der Stadt wohnst… selber schuld!“. Die Beschilderung der Wege beschränkt sich auf ca. 8x8cm große Schildchen mit einem Pfeil drauf. Keine Erklärung, keine Ziele…. Zumindest nicht bei den „billigen Plätzen“. Wir sind dann parallel zur Straße gelaufen… super Wanderweg… der am Ende durch ein Möchte-ich-nicht-Wohn(en)gebiet ins Zentrum führte. Wobei „Zentrum“ ist eine maßlose Übertreibung… es ist eine Straße mit unzähligen Souvenirshops und allerlei Plunder.

Nach einem leicht verspätetem Mittag sind wir zum Fairmont Banff Springs Hotel gelaufen… ein super tolles riesiges Luxushotel im Stil eines Schlosses. Dies ist aus meiner sich die einzige Sehenswürdigkeit von Banff… Die offizielle, eine Gondel auf einen Berg mit 360° Rundumblick, haben wir uns geschenkt… zum einen wollen die 29$ für die Fahrt hoch … die ham‘ wohl nich mehr alle Tassen im Schrank… und außerdem liegt die Talstation so weit außerhalb, dass man mit dem Auto hinfahren müsste. Wie sinnvoll.

Dies ist ein Phänomen, das mir absolut unbegreiflich ist… offenbar wir hier alles darauf ausgerichtet, dass man es super mit dem Auto erreichen kann. Beim Heimweg ist uns aufgefallen, dass es für Autofahrer an jeder Ecke, die einen schönen Ausblick bietet, einen Parkplatz gibt… nachdem man dann seine drei Fotos gemacht hat, setzt man sich wieder ins Auto um 900m weiter erneut anzuhalten… ist das nicht bekloppt? Ich will doch die Natur sehen… aber dazu kommt man leider nicht so einfach.

Für unseren Rückweg haben wir dann von der „Stadt“ aus einen Trail gesucht, der an einigen Stellen jedoch auf die Straße führte, weil er sonst nicht begehbar wäre. Nach den ersten 1,5 km ging es dann aber doch durch den Wald. Dies war dann wieder recht schön… hat aber nichts mit Banff zu tun.

Ich weiß nicht, warum man in diese Stadt kommt… die Touristen sind wegen der Geschäfte da, die Geschäfte wegen der Touristen… aber Sinn macht das nicht. Wenn man also kann, sollte man sich Banff sparen und lieber einen Tag mehr auf einem Trail verbringen… die Stadt ist zwar nicht hässlich, aber Zeitverschwendung und nicht wirklich sehenswert.

Ich hoffe jetzt ganz stark, dass die weitere Strecke nicht auch so ist… sonst bin ich echt enttäuscht von „dem Kanada“ von dem alle schwärmen. Dann bis demnächst.

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