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Kanada Kanada 2010

YOHO National Park

Was ich gestern vergessen habe: Ein Bild zur „Klopfstation“. In Verbindung damit auch gleich ein erster Eindruck vom sehr imposanten YOHO National Park. Der übertrifft ja nun echt mal (fast) alles bisher Dagewesene. Fast auch nur, weil es mit Waterton auf einer Höhe liegt. Was die Natur hier und in Waterton geschaffen hat, sprengt die Grenzen der Vorstellungskraft und meiner Fähigkeit es in Worte zu fassen.

Welch beeindruckenden Ausblicke sich ergeben, wenn man die Berge des YOHO National Parks erklimmt, haben wir auf einem ca. 20 Kilometer … ich schreibe es gern nochmal aus: ZWANZIG KILOMETER …langen Trail mit knapp 700 Metern Anstieg erfahren. Begonnen haben wir die Tour an den spektakulären Takakkaw Fällen (ich hoffe man schreibt das so…muss ich nochmal nachgucken). Von dort aus ging es los…Iceline Trail…

In der Touristen Information wurde uns dazu geraten, den Trail zu nehmen, da der echt „beautiful“ wäre. Allerdings sei der erste Teil des Trails „pretty steep“, der Rest aber „rather gradual“. Was so viel bedeutet wie anfangs ziemlich heftig, aber dann recht eben/ geradlinig. Außerdem sollten wir uns in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit (es war ca. 11 Uhr) eine Zeit festsetzen, an der wir umkehren, da wir den gesamten Trail nicht schaffen würden (laut Plan braucht man da knapp 7 Stunden). Mit sämtlichen Informationen gewappnet, besteigen wir also den ersten recht steilen Teil…und Pustekuchen…recht steil??? Also das is ja wohl mal bissl untertrieben…Wenn einem der Schweiß vom Kopf in die Augen läuft, dann ist das echt anstrengend.

Aber wir hofften ja dann auf den „rather gradual“ Teil…hust…also ich glaub die Gute is den Weg noch nicht lang gelaufen…auch auf dem eigentliche Iceline Trail ging es steil Bergauf und Bergab…aber Teufel nochemal…dieser Blick…WAHNSINN…

Unsere gesetzte Umkehrzeit war irgendwann herangebrochen. In Anbetracht des enormen Fortschritts den wir in dieser Zeit bereits gemacht hatten, entschieden wir uns kurzerhand, den Trail doch komplett zu laufen. Eigentlich sind wir ja den Iceline Trail gegangen, dann auf den Celeste Lake Trail abgebogen und folgten schließlich dem (öhm…Name vergessen) Trail zurück zu den Takakkaw Falls.

Aus dicht bewachsenen Wäldern, in denen Moos auf Felsbrocken wächst, hinauf in eine Steinwüste voller Geröllbrocken. Von dort geht es um eine Kurve, die einem den Atem stocken lässt. Nur wenige hundert Meter entfernt: ein Gletscher. Was zum Greifen nahe wirkt, ist in Wirklichkeit noch Meilen entfernt, aber nichts desto weniger beeindruckend. Schmelzwasser tröpfelt hier und dort zwischen Felsspalten hervor, sammelt sich zu schnellfließenden Bächen und schleift die Felsen in sprudelnden Wasserfällen hinab.

Abwechslungsreicher wird es , wenn der Celeste Lake Trail uns wieder in subalpine Wiesen und Wälder führt, vorbei an türkisfarbenen und glasklaren Seen, bis hinab zu den Fällen.

YOHO, so hab ich gelernt, bedeutet Staunen oder Wundern. YOHO National Park hat demzufolge seinen Namen vollkommen zu Recht. Es verschlägt einem zunächst die Sprache, dann den Atem und schließlich verschlingt einen die Nacht. Vor ein paar Tagen sprach ich von Kräfte Messen mit der Natur…auch heute…wir haben uns gemessen…und wir haben das Ende des Trails erreicht…Wir sind Helden…

Kartenbild

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