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Kanada 2010

Vancouver

Erster Eindruck – 8. September 2010

Was soll man groß sagen zu Vancouver. Man muss die Stadt eben von der richtigen Seite her erkunden. Wer als Erstes am hellichten Tag durch Gastown schlendert und anschließend abbiegt, um nach Chinatown zu kommen, der hat nicht viel Spass. Gastown wirkt zwar irgendwie gemütlich, aber doch auch ein wenig schmudelig. Chinatown ist komplett zu – offenbar sind alle Chinesen beim Hahnenkampf oder sonstewo unterwegs. Die Verbindung zwischen Gastown und Chinatown ist natürlich exakt die Straße, die man eigentlich auf gar keinen Fall gehen sollte: Junkies, Junkies, Junkies. Allerdings muss ich zugebene, dass ich selten so viele freudig und dumm vor sich hin grinsende Gesichter gesehen habe. Trotzdem irgendwie unheimlich. Ich glaube sogar, an manchen Stellen schlichen sich fremde Geister in meinen Körper.

Aber weiter geht’s. Alles in allem wirkt Vancouver zu Beginn ein wenig stehengeblieben. So, als hätte es vor knapp 30 Jahren den Schuss nicht gehört. Die Granville Street runter – angeblich eine Shoppingmeile – enttäuscht mit abgefuckten Häusern und Szenekinos. Der Robson Square: eine Baustelle. Langsam entwickelt sich Vancouver zu meinem Banff.

Versöhnung

Doch dann die Versöhnung auf der Robson Street. Mit einer knapp CAD 300 schweren Tüte von Armani Exchange kann es einem eigentlich nur gut gehen. Und in der Tat, je schummriger und dunkler es wurde, umso schöner wird Vancouver. Glastürme ragen endlich in die Höhe – so gehört es sich für eine Großstadt – Gastown kommt so richtig zur Geltung, denn die Laternen leuchten und in der Ferne singt die Gastown Steam Clock ihr Lied. Auf unserer ersten Route hatten wir uns bereits mit einem kleinen Pub angefreundet, den wir nun besuchen: The Blarney Stone. Direkt im Pub werden Strongbow, Killkenny und Guiness getrunken, eine Nacho-Platte, zwei Burger und ein Chicken Pot Pie verspeist und direkt vor dem Pub wird eine Episode der TV-Serie „“V“ gedreht. („V“ kennt evt. der ein oder andere noch aus den 80-ern. Mit Aliens und so).

Im Endeffekt bin ich mal gespannt, was Vancouver noch so zu bieten hat. Wir werden berichten.

Zweiter Eindruck – 9. September 2010

Vancouver hat was. Nachdem wir die Downtown nun zu Fuss erkundet und auch den Stanley Park umrundet und durchquert haben, muss ich zugeben: Vancouver ist eine Tolle Stadt. Auch wenn es nicht auf Anhieb so verzaubert wie Boston, hat es seinen ganz eigenen Charme und Charakter. Einmalig ist natürlich diese Lage zwischen Meer und Bergen. Im Stanley Park treffen wir übrigens nicht Karl Dall – das kann ja jeder – dafür aber eine recht ansehnliche Gruppe Waschbären.

Gestern Abend haben wir übrigens in einem exquisiten libanesischen Restaurant namens Nuba diniert. Sowas von lecker – mein lieber Biber. Es tropft der Zahn noch immer. Obwohl es von Außen wie der Eingang zu einem Schlachthaus aussieht, überrascht da Nuba im Inneren mit absolut delikater libanesischer Küche. Ein Tipp. Bei MarcoPolo würde vermutlich stehen: InsiderTipp.

Das Hotel ist übrigens empfehlenswert. Es liegt gut und Alles ist zu Fuß erreichbar. Die Zimmer sind ausreichend und auch das Frühstück bietet alles was man so braucht: Kaffee, Tee, Weissbrot, Bagel, Brotaufstrich etc.

A Propos Frühstück. Gerade als wir zum Frühstück gehen wollen, erschellt ein ohrenbetäubender Alarm. Feuer. Na toll. Natürlich guckt man da erstmal ein bissel blöde. Aber schließlich gehen wir dann doch mal eben lieber raus, da der Alarm doch verdächtig lange anhält. Draußen angekommen, stehen da schon um die 20 Leute und es kommen immer mehr. Einige Deutsche scheinen sogar auf Ihren gepackten Koffern zu schlafen, denn die kamen gleich mit samt Gepäck aus dem Hotel gestürmt. Vor dem Hotel rollt dann auch prompt die Feuerwehr mit lautem Getöse an. Es poltern Feuerwehrhelden aus dem Wagen, bewaffnen sich mit Schlauch und Axt und stürzen sich, bereit zum Kampf mit den feurigen Mächten, in das Hotel. Bedauerlicherweise war es offenbar nur ein versehentlich ausgelöster Alarm. Also wird der Alarm zurückgesetzt und die Gäste können zurück.

Von diesem spektakulären Abenteuer gibt es leider keine Fotos, da unser Haus-und-Hof-Fotograf WÄHREND des Alarms im Früchstücksraum (Kellergeschoß) saß, auf uns wartete und sich wunderte, weshalb wir denn nicht zum Frühstück kämen.

Gleich geht’s ab nach Whistler. Bis dahin.

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