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Ein Tag im Skigebiet Whistler Blackcomb

Whistler Blackcomb – Ein perfekter Tag im größten Skigebiet Nordamerikas. Wir hatten enorm viel Spaß!

Whistler Blackcomb – Anreise

Es ist Sonntag. Es ist 6 Uhr früh. Wir sitzen im Auto auf dem Weg nach Whistler Blackcomb. Für jeden Wintersportbegeisterten ist ein Tag im Schnee auf den Hängen dieses riesigen Skigebiets ein Muss. Und da wir bisher relativ stabil der Schwerkraft folgend diverse Berghänge gemeistert haben, dachten wir uns, es sei an der Zeit.

Warum nun aber um 6 Uhr? Gut, dass du fragst! Also: Whistler Blackcomb liegt knapp 120 Kilometer nördlich von Vancouver und ist sehr beliebt. Die Skilifts fahren ab 8.30 und bis 16.00 Uhr. Wenn man also nicht rechtzeitig da ist, bekommt man zum einen keinen Parkplatz mehr und steht zum anderen ewig an den Skilifts an. Also holen wir zwei Freunde in der Frühe ab und folgen dem Sea-to-Sky-Highway, der sich an der Howe Sound entlang schlängelt und permanent grandiose Aussichten bietet.




Whistler Blackcomb – Ein paar Fakten

Bevor wir dazu kommen, wie es denn so war, setzen wir doch erst einmal ein paar Erwartungen: Whistler Blackcomb ist das grösste Skigebiet Nordamerikas mit über 3’000 Hektar befahrbarem Gelände, über 200 markierten Pisten und 37 Lifts (Gondeln, Skilifts und Sessellifts). Der Name des Skigebiets leitet sich von den beiden Bergen ab, auf die es sich ausdehnt: Whistler Mountain und Blackcomb Mountain. Whistler Mountain wurde nach den Murmeltieren benannt, die hier und da von den Hängen pfeifen, und Blackcomb Mountain wurde nach der dunklen Farbe der Felswände benannt.

Im Spätsommer 2010 waren wir das erste Mal in Whistler. Im Winter des selben Jahres – also Anfang des Jahres, nicht Ende des Jahres – wurden in Whistler Blackcomb zahlreiche Disziplinen der Olympischen Winterspiele 2010 ausgetragen, unter anderem Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und Kombination der Damen und Herren.

Wir werden heute also auf Pisten unterwegs sein, auf denen 2010 auch schon die Olympioniken in Richtung Tal glitten – na gut, vielleicht haben die sich damals auf den von uns gewählten Pisten nur aufgewärmt, aber trotzdem!

Tickets

Wer sich jetzt schon denkt, er sollte das unbedingt auch mal ausprobieren, sollte auf der Website von Whistler Blackcomb mal schauen:



Whistler Blackcomb – Perfekter Tag

Wie oben schon erwähnt, fahren die Skilifte von 8.30 bis 16.00 Uhr. Wir haben die Zeit optimal genutzt. Wie? Das erfahrt ihr hier.

Whistler Creekside

Alex und Nakul sind des Öfteren in Whistler und wissen daher, dass schlaue Leute nicht bis ins Whistler Village fahren, sondern nur bis Whistler Creekside. Da gibt es nämlich auch eine Gondel (Creekside Gondola), über die man bis auf den Gipfel von Whistler Mountain gelangt. Mit der Creekside Gondola geht es rauf bis zum Ravens Nest und dann mit dem Big Red Express weiter. Der bringt uns nach oben.

Ein anderer enormer Benefit von Whistler Creekside: Das Parken im Parkhaus ist kostenlos und man parkt sehr nah an der Gondel respektive dem Skilift. Und so haben wir es dann tatsächlich geschafft, um fast genau kurz nach 9.00 Uhr – ja, ich musste noch einmal aufs Klo – an der Creekside Gondola anzustehen.



Farbige Pisten

Auch wenn wir seit einigen Jahren ab und an die Snowboards anschnallen, sind wir definitiv keine erfahrenen Fahrer. Das heisst, wir kennen unsere Möglichkeiten und halten uns bei den Abfahrten an grüne Pisten. Mit grün, blau und schwarz werden Pisten entsprechend ihrem Schwierigkeitsgrad klassifiziert. Diese Klassifizierung hilft dabei, die für einen selbst passenden und angemessenen Pisten zu finden.

  • Grüne Pisten sind Anfängerpisten und sind ratsam für Wintersportbegeisterte, die neu im Skifahren sind oder noch die Grundlagen erlernen. In der Regel haben grüne Pisten ein leichtes Gefälle, sind breit und offen und perfekt zum Lernen und Probieren.
  • Blaue Pisten sind mittelschwere Pisten und anspruchsvoller als grüne Pisten. Hier können erfahrenere Skifahrer steilere Hänge, mehr Kurven und auch Huckel (Unebenheiten im Schnee) geniessen.
  • Schwarze Pisten sind fortgeschrittene Pisten und sind die anspruchsvollsten. Erfahrene und geübte Skifahrer können hier auf engen Pisten zwischen Bäumen oder Felsen die meist steilen Hänge hinabstürzen.

Ego Bowl bis Emerald Express

Unser erster Run ist die Ego-Bowl-Piste. Die ist komplett grün, superweit und supercool. Befragt man das Internet, dann ist Ego Bowl »eine beliebte mittelschwere Piste für fortgeschrittene Skifahrer, die ein bisschen Abenteuer und Spannung auf der Piste suchen«. Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Wie lang diese Piste ist, lässt sich übrigens schwer bis gar nicht sagen. Ich glaube, wir haben für eine Abfahrt irgendwas zwischen 15 und 30 Minuten gebraucht. Aber die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat und das hier ist ein Heidenspaß!

Ego Bowl endet wie auch einige andere Pisten am Emerald Express Skilift. Mit dem kommt man wieder bis hoch zur Roundhouse Lodge, wo wir auch gestartet sind. Von dort aus kommt man übrigens auch mit der Peak 2 Peak Gondola rüber auf den Blackcomb Mountain. Das machen wir dann auch, aber zuerst flitzen wir noch einmal die Ego-Bowl-Piste hinab. Hui!



Easy Out bis Catskinner Chairlift

Auf Blackcomb Mountain angekommen, sausen wir die Easy-Out-Piste runter. Die geht vom Expressway ab. Eigentlich wollten wir den ja bis zum 7th-Heaven-Skilift runter düsen, aber irgendwie haben wir die Kurve nicht gekriegt. Dafür haben wir dann eben die Easy-Out-Piste genommen, was an sich vollkommen wurst ist, denn Fetz macht die Easy-Out-Piste auch – enorm. Auf der Karte geht die sogar in noch eine andere Piste (Last Resort) über, aber ich sag jetzt einfach mal, dass wir Easy Out gefahren sind.

Expressway bis 7th Heaven

Ich bin nicht mehr ganz sicher, wann ich das erste Mal mit der Nase die Temperatur vom Schnee getestet habe. Man kennt ja aus Cartoons diese riesigen Schneebälle, die über den Hang rollen und aus denen zwei Skistöcke und zwei Ski rausgucken. So etwas ist mir nicht passiert. Ich habe lediglich gekonnt einen Salto im Schnee hingelegt, und hier auf dem Expressway habe ich an einer Stelle ruckartig ausgeatmet, als mein Körper frontal auf die Piste geknallt ist. Es ist aber nix passiert, mir gehts gut und irgendwie gehört das auch dazu, find ich.

Den Expressway fand ich selbst eigentlich ganz cool, Rico fand den ziemlich doof. Die Piste ist relativ schmal, was für Snowboards nicht optimal ist, denn mit denen braucht man Platz zum Schwingen, damit es Spaß macht. Der ist hier nicht gegeben – der Platz, nicht der Spaß. Es ist eher eine breitere Straße mit Schnee obendrauf. Ich fand das stete leichte Gefälle recht angenehm, da man da nicht zu sehr in Fahrt kam, sondern etwas an der eigenen Technik arbeiten konnte.

Mit dem 7th-Heaven-Chairlift fahren wir hinauf bis zur Horstman Hut, wo ich trotzdem zur Sicherheit eine Runde aussetze und eine Heiße Schokolade in mich schütte. Und wer sich schon die ganze Zeit fragt »Wie war denn das Wetter eigentlich da oben?«, dem sei gesagt: durchwachsen. Wie die Bilder zeigen, hat es sich hier oben gut zugezogen und man orientiert sich stellenweise nur an den Schildern, die rechts und links die Pisten markieren.



Green Line bis Rendezvous

Von der Hütte aus folgen wir der Green Line bis zurück zum Ausgangspunkt hier oben auf Blackcomb Mountain. Nahe der Peak 2 Peak Gondola befindet sich das Rendezvous, wo wir uns eine Auszeit mit Poutine und Burger gönnen.

Die Green Line ist eine grandiose Piste. Allerdings nimmt die Grandiosität ab, wenn man nicht weiter als zwei Meter gucken kann. Außerdem macht der Nebel merkwürdige Sache mit dem Kopf. Zum einen gab es Momente, wo ich mir nicht mehr ganz sicher war, ob ich mich denn gerade überhaupt bewege – man sieht faktisch nichts und gleichzeitig alles, denn es ist so hell und weiß. Irgendwie kann das Gehirn damit nicht so recht umgehen. Zum anderen hatte ich einmal das Gefühl, dass ich nach rechts fahren würde, sah dann aber die Pistenabsperrung von vorn auf mich zukommen. Da musste ich mich dann doch kurz einmal hinsetzen.

Pony Trail und Co.

Wir sind wieder zurück auf Whistler Mountain, wo wir noch einige Male die grünen Pisten hinab zischen. Eine Piste, die mir persönlich enormen Spaß gemacht hat, war die Pony-Trail-Piste. Leute, wie toll ist die denn bitte. Weit und trotzdem mit coolen Kurven und überhaupt. Am Ende vom Pony Trail beginnt der Big-Red-Express-Skilift, den wir ja schon von heute früh kennen.

Da sind Rico, Alex und Nakul, die (mal wieder) auf mich warten.
Rico, Nakul und meine Wenigkeit auf Schnee vor Himmel

Einige Male fahren wir eine Kombination von Pony Trail und Bear Cub runter, bevor wir schließlich den letzten Run des Tages in Angriff nehmen: Von der Roundhouse Lodge folgen wir dem Pony Trail und Bear Cub bis zum Big Red Express, fahren kurz den Expressway (auf Whistler Mountain gibt es den auch) hinab, biegen dann auf die blaue Piste Cross Roads ab und rasen schließlich die ebenfalls blaue Lower-Franz’s-Piste hinab nach Whistler Blackcomb.

Alles in allem war es ein grandioser Tag mit jeder Menge Spaß. Lediglich die Murmeltiere haben gefehlt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die nicht aus dem Winterschlaf gerüttelt wurden, als mein Oberkörper auf die Piste aufschlug.



Whistler Village – Abschluss

Nach einem gelungenen, aber zugegeben auch anstrengenden Tag auf den Pisten gönnen wir uns noch ein Abendessen in der Old Spaghetti Factory in Whistler Village.

Jeder, der schon einmal bei uns hier zu Besuch war, wurde von uns nach Whistler Village geschleppt. So damals auch die beiden Herren hier. Warum? Weil es einfach schön ist! Und das gilt nicht nur für den Winter, sondern vor allem auch für den Sommer. Da wird Whistler nämlich von Mountain Bikes erobert. Und man kann im Sommer auch die Aussicht genießen und unter anderem die Hängebrücke in Augenschein nehmen.



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